Nur wenige Hexen besitzen die Gabe der Echomantie, eine seltene Fähigkeit, die es ihnen ermöglicht, die Gefühle anderer Wesen wahrzunehmen, zu lesen und in gewissem Maß zu beeinflussen. Sie können Emotionen entweder verstärken oder abschwächen, jedoch nicht vollständig unterdrücken oder verändern. So lässt sich etwa tiefe Trauer abmildern, sodass sie erträglicher erscheint, aber nicht in Freude umwandeln.
Diese Gabe wird ausschließlich vererbt – entweder direkt von einem Elternteil oder höchstens eine Generation zurück. Wer sie erbt, muss sich jedoch intensiv mit ihr befassen, denn die Echomantie ist keine einfache Kunst, die sich nebenbei erlernen lässt. Um die Fähigkeit wirklich zu meistern, bedarf es jahrelanger Spezialisierung, ein tiefgehendes Verständnis für das Aurenlesen sowie einer bewussten Schulung der Echomantie. Ein flüchtiges Interesse oder gelegentliches Üben reicht nicht aus, um die komplexen Strukturen von Gefühlen überhaupt zu erfassen, zu verstehen und gezielt zu beeinflussen.
Mindestens ebenso wichtig wie das Wissen ist jedoch die mentale Stabilität der Hexe oder des Hexers. Ein Echomant darf sich nicht unkontrolliert von den Emotionen anderer mitreißen lassen, da er diese sonst um ein Vielfaches intensiver wahrnimmt, als sie ursprünglich vom zu Manipulierenden empfunden wurden. Wer nicht lernt, sich innerlich zu schützen, läuft Gefahr, von fremden Gefühlen überwältigt zu werden, anstatt sie zu kontrollieren. Deshalb erfordert die Beherrschung der Echomantie nicht nur Verständnis und Übung, sondern auch emotionale Disziplin und Ausgeglichenheit, um diese Gabe verantwortungsvoll und gezielt einsetzen zu können.